Warum wir dem Geschirrspüler beim Spülen zuhören sollten

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen. Manche mögen sinnvoller sein als andere. Warum ich es als sinnvollen Zeitvertreib ansehe, sich hinzusetzen um dem Geschirrspüler bei der Arbeit zuzuhören, erfährst Du in diesem Beitrag.

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Wir Menschen erfinden immer wieder tolle Dinge, um uns die Arbeit zu erleichtern.

Noch vor 100 Jahren war es den Menschen nur mit einigem Aufwand möglich, die eigene Stadt zu verlassen und an weiter entfernte Orte zu gelangen, sei es auch nur der Nachbarort. Oft musste der Weg zu Fuß zurückgelegt werden. Das dauerte sehr lange und musste sich schon wirklich lohnen.

Mit der Erfindung des Autos und dessen flächendeckender Verbreitung wurde das schon einfacher. Später wurden die Autos schneller und der Weg damit gefühlt immer kürzer. Wir dehnten unseren Bewegungsradius aus.

Doch was die Mobilität der Menschen als nächstes beschleunigte, stellt all das in den Schatten. Dagegen was dann folgte erscheint sogar ein Sportwagen behäbig und plump.

Die Erfindung und Verbreitung des Internets konnte uns nämlich bald buchstäblich in der Kürze eines Wimpernschlags ans andere Ende der Welt katapultieren.

Konferenzen, Treffen, Seminare oder der Kaffeeklatsch mit Oma finden heute sehr häufig in ganz neuen Räumen statt. Wir bewegen uns in den digitalen Weiten des World Wide Web und sind damit unabhängig von physischen Schranken. Jeder hat zu jeder Zeit Zugang zu diesem virtuellen Orten. Somit sparen wir eine Menge Zeit, die wir zuvor für Wege von einem Ort zum anderen aufgewendet haben.

Viele weitere Erfindungen bereichern unser Leben. So lassen wir Arbeiten von Maschinen verrichten, die uns früher einen großen Teil unserer Lebenszeit beschäftigt haben.

Wenn wir überlegen, wie viel Zeit Oma noch mit Wäschewaschen, Kochen, Geschirrspülen oder gar heizen verbracht hat, dann kommen in einem Menschenleben sicher einige Jahre zusammen.

Heute wird die Wäsche von einer Maschine gewaschen. Die meisten Heizungen funktionieren vollautomatisch. Selbst zum Kochen gibt es inzwischen Maschinen und der Markt für fertig gekochte Speisen boomt.

So betrachtet müssten wir doch heute unendlich viel Zeit zur Verfügung haben. Allerdings ist das Gegenteil der Fall. Wir hetzen in der Regel durch unseren Tag und füllen jede Minute.

Warum ist das eigentlich so?

  • Haben wir Angst als faul zu gelten, wenn wir mal alle Fünfe gerade sein lassen?
  • Überfällt uns eine innere Leere, wenn wir nicht ständig abgelenkt sind?
  • Oder ist es die Langeweile, die uns im Nacken sitzt?

Der ständige Zugang zur digitalen Welt ist Segen und Fluch zugleich. Er spart uns viel Zeit und Mühe, fesselt uns aber mit belanglosen Inhalten, Werbebotschaften und meist reißerisch verpackten Nachrichten.

Der ständige Griff zum Handy ist uns in Fleisch und Blut übergegangen.

Die Zeit, die uns unsere Erfindungen schenken, rauben sie uns zugleich auch wieder. Allerdings nur – und hier kommt mein Punkt – wenn wir sie uns rauben lassen.

Daher plädiere ich dafür, immer mal wieder dem Geschirrspüler beim Spülen zu lauschen. Dann wird uns bewusst, dass dies geschenkte Zeit ist, die wir sonst mit Spülen verbracht hätten.

Das ist Zeit, die wir für uns ganz alleine verwenden können, um das zu tun, was uns wichtig ist. Wir sollten uns dann fragen, ob wir diese wertvolle Zeit für Ablenkungen in der digitalen Welt verwenden wollen. Oder ob wir sie als Geschenk des Lebens betrachten und nur für uns nutzen.

Dieses Gedankenspiel machte Katrin

„Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.“