In Situationen wo die Zukunft sehr ungewiss ist, lassen wir uns häufig dazu verleiten nichts zu tun und einfach abzuwarten. Doch das vergrößert die Unsicherheit häufig noch, weil wir uns machtlos und ausgeliefert fühlen. Wie Du in unsicheren Zeiten Deine nächsten Schritte erkennst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Sicherheit ist eine Illusion, die uns unser Verstand vorzugaukeln versucht
Sicherheit wird allgemein damit definiert, dass wir die Konsequenzen unseres Handelns vorhersehen und abschätzen können. Also buchen wir zu Jahresbeginn unseren Urlaub und verlassen uns darauf, dass wir diesen auch antreten. Oder wir vereinbaren frühzeitig einen Termin und rechnen fest damit, dass er zustande kommt. Wir schließen eine Versicherung ab und vertrauen darauf, dass diese im Fall der Fälle schon einspringt.
Doch ist das wirklich Sicherheit? Ist es nicht vielmehr ein Gedankenkonstrukt, das sich unser Gehirn baut um von der Realität abzulenken?
Was ändert es in der Welt, wenn wir einen Urlaub gebucht haben? Es kann eine Pandemie kommen, ein Vulkanausbruch oder die Zimmerreservierung kann schlichtweg verloren gegangen sein. Vielleicht wäre es ja viel sicherer, einfach abzuwarten und kurzfristig etwas zu buchen entsprechend der aktuellen Lage.
Oder wir glauben, gut versichert zu sein. Im Bedarfsfall stellen wir aber fest, dass im Kleingedruckten des Vertrages genau unser Fall ausgeschlossen ist und wir leer ausgehen. Jahrelang haben wir uns sicher gefühlt und hohe Beträge an die Versicherungsgesellschaft bezahlt. Das sichere Gefühl entpuppt sich aber als Illusion. Wir waren, noch sind wir gegen diesen Fall versichert, doch bis jetzt haben wir es geglaubt und uns sicher gefühlt.
Die Wahrheit ist, es gibt keine Sicherheit im Leben. Unser Verstand versucht diese Sicherheit immer wieder herzustellen und vorzugaukeln. Allerdings ist das Leben so komplex, dass unser Verstand gar nicht alles begreifen und bedenken KANN. Also bauen wir uns Illusionen und glauben an vermeintliche Sicherheiten. Das beruhigt zwar den Verstand, ändert aber im Grunde gar nichts.
Auch wenn wir den Weg nicht kennen, können wir dennoch an unserem Ziel ankommen
Unser Verstand möchte also immer alles ganz genau wissen und jede Unwägbarkeit im Voraus sehen. Ist dies aber nicht möglich, neigen wir dazu, einfach stehenzubleiben und abzuwarten. Allerdings mit dem Ergebnis, dass sich in unserem Leben nichts bewegt. Es herrscht Stillstand.
Befinden wir uns also in einer Situation, in der offensichtlich alles unsicher und chaotisch ist, brauchen wir Strategien, dennoch voranzuschreiten.
Ich finde, dass sich das ganz gut mit einer Autoreise vergleichen lässt. Nehmen wir an, wir möchten einen Freund besuchen, der kürzlich in eine neues Zuhause fernab der Heimat gezogen ist. Wir sind noch nie dort gewesen, kennen also den Weg nicht.
Dank moderner Navigationssysteme ist das aber zum Glück auch nicht notwendig. Wir geben einfach das Ziel ein und vertrauen darauf, dass uns der Computer auf dem schnellsten Weg dorthin führt. Sehen können wir maximal bis zur nächsten Kreuzung. Dennoch treten wir die Autofahrt mutig und ganz im Vertrauen an.
Zwar ist auch ein Navigationsgerät mit Unsicherheit verbunden. Bevor man die Fahrt antrittt, sollte man sich vergewissern, dass das Auto überhaupt ein Navi hat und falls nicht, sollten wir prüfen, ob das Handy noch genug Akkuleistung hat um die Navigation zu übernehmen. Aber das ist im Grunde auch schon alles, was wir tun können. Für den Rest hilft nur einsteigen und los.
Du erkennst erst, was hinter der nächsten Kurve liegt, wenn Du ein Stück des Weges gegangen bist
Im Grunde ist unser Leben nichts anderes als eine Autofahrt an einen Ort, zu dem wir den Weg nicht kennen. Egal wie sehr wir uns anstrengen zu planen und zu kontrollieren, am Ende kommt im Leben sowieso alles anders.
Doch wenn wir wissen, wo wir hin möchten und was wir uns wünschen, ist das schon die halbe Miete. Dann können wir überlegen, was unser nächster Schritt sein könnte.
Ein Wunsch könnte zum Beispiel sein, in diesem Jahr unbedingt einen unvergesslichen Urlaub zu machen:
- Dann wäre der erste Schritt, zu überlegen, wer mitkommen soll.
- Als nächstes müssten alle potentiell Mitreisenden kontaktiert werden.
- Im nächsten Schritt könnten alle ihre Wünsche und Ideen äußern.
- Anschließend plädieren vielleicht alle dafür, dass ein Wanderurlaub ganz toll wäre.
- Es stellt sich heraus, dass einer der Mitreisenden einen Onkel hat, dem ein Ferienhaus gehört.
- …
- Am Ende steht ein Traumurlaub an einem einsamen See in den Bergen inmitten unberührter Natur. Und zwar so schön, dass wir es uns in den kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können.
Zu Beginn stand nur der Wunsch, einen tollen Urlaub zu machen. Jedoch gab es keine Idee, wie das funktionieren kann. Aber hinter der nächsten Biegung auf dem Weg des Lebens, erkennen wir wiederum den folgenden Schritt. Das geht aber erst, wenn wir uns überhaupt mal in Bewegung setzen.
Dies ist natürlich nur ein möglicher Weg von Millionen. Es könnte natürlich genauso ein toller Strandurlaub oder eine aufregende Schiffsreise werden. Je nachdem, welche Abbiegungen wir unterwegs nehmen, kann sich die Realität von einem auf den anderen Moment komplett ändern.
Oft ist der Start so einfach, dass wir nicht darauf kommen
Allerdings beginnt ausnahmslos jede Reise mit einem ersten Schritt. Wenn wir also einen Wunsch haben, sollten wir überlegen, was wir aus unserer jetzigen Position heraus als erstes tun können. Dabei können das ganz banale Dinge sein.
- Der Umzug in eine schönere Wohnung könnte damit beginnen, monatliche Einnahmen und Ausgaben aufzulisten und das Budget zu ermitteln.
- Der Weg zu einem neuen Job könnte mit der Zusammenstellung eines passenden Outfits für das Vorstellungsgespräch starten.
- Ein Leben voller Leichtigkeit beginnt vielleicht damit, sich heute von einer Sache zu trennen, die nicht verwendet wird und somit überflüssig ist.
Wir dürfen keinesfalls den Fehler machen, vor der Größe der Aufgabe zu kapitulieren. Wir können nicht alles kontrollieren und vorhersagen. Beschränken wir uns also darauf, das zu planen, was wir direkt und mit den uns jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln beeinflussen können. Der Rest ergibt sich von ganz alleine.
Das Leben ist voller Unsicherheiten, dennoch haben wir die Macht es zu gestalten
Auch wenn es sinnlos ist, langfristig zu planen, so haben wir doch die Macht, kurzfristig unser Leben zu gestalten. Es macht also Sinn, eine Liste mit Dingen zu haben, die kurzfristig zu erledigen sind. Eine Liste der nächsten Schritte sozusagen. Und wenn es sich einrichten lässt, werden diese Punkte in die kurzfristige Planung übernommen und erledigt.
Ergibt sich daraus ein neuer Schritt, fügen wir diesen der Liste an. So beugen wir Stillstand in unserem Leben vor und bleiben trotz Chaos im Außen ganz gelassen. Denn der nächste kleine Schritt liegt immer klar vor uns.
Dieses Gedankenspiel machte Katrin
„Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.“