5 Tipps für mehr Selbstbestimmung in Deinem Alltag – So bekommst Du wieder Durchblick

Nachdem unsere gesellschaftlichen Aktivitäten nun schon eine ganze Weile auf Sparflamme laufen,  beginnen wir uns an die neue Realität zu gewöhnen. Doch das bedeutet auch unseren Alltag neu zu denken. Was wir bei der Planung beachten sollten, erfährst Du in diesem Beitrag.

Social Distancing hat sich bereits in unserem Leben manifestiert. Wir werden zukünftig vermutlich damit leben und es als ganz normal empfinden. Die Technik kann inzwischen so gut wie jeder bedienen. Selbst Großeltern genießen inzwischen die Vorzüge eines Webmeetings mit ihren Enkeln. Das soziale Leben wird dadurch zunehmend im privaten Rahmen bzw. vom heimischen Sofa aus stattfinden.

Schüler und Lehrer haben sich daran gewöhnt, dass Unterricht auch digital von zu Hause aus funktionieren kann. Vielleicht wird das ein oder andere digitale Schulkonzept ja auch zukünftig Einzug in den Schulalltag halten.

In den stationären Geschäften heißt es Abstand halten. Es wird mehr online gekauft. Somit zieht auch das Einkaufen mehr und mehr in den privaten Bereich. Da dort ja sowieso schon der Firmenlaptop fürs Homeoffice steht, dürfte das ja nicht weiter ins Gewicht fallen.

Das Problem: Klare Grenzen fehlen

Es verzahnen sich also plötzlich alle Lebensbereiche. Es lassen sich keine klaren Grenzen mehr ziehen. Man ist quasi immer gleichzeitig zu Hause, an der Arbeit, in der Schule oder beim Einkaufen.

Alle Lebensbereich sind ständig präsent und wir werden ohne Unterlass von allen Seiten gefordert. Das alte Credo „Schneller, schneller, schneller – dann schaffe ich schon alles, was andere von mir wollen.“, funktioniert damit nicht mehr. Wir können nicht mehr alles mitnehmen. Vielmehr ist es unerlässlich, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Frage „Muss ich das jetzt wirklich tun?“ muss unser dauerhafter Begleiter werden.

Wie gehen wir nun mit dieser neuen Alltagssituation um?

Halten plötzlich alle Lebensbereiche Einzug in den privaten Bereich stellt sich schnell Überforderung ein. Auf einmal ist man immer für alles erreichbar. Schnell abends um zehn noch mal die E-Mails für die Arbeit checken oder während des Webmeetings mit Kollegen den Griesbrei für den Nachwuchs rühren?

Das funktioniert eine Weile, aber auf Dauer brauchen wir eine Struktur, die uns selbstbestimmt und gelassen allen Lebensbereichen gerecht werden lässt. Haben wir uns bisher eher von Äußerlichkeiten und Terminkalendern leiten lassen frei nach dem Motto „Aber ich muss noch schnell“, so können wir jetzt ein anderes Leben beginnen.

Wir haben also mit der neuen Situation eine riesige Chance, alte Strukturen aufzubrechen und uns überflüssiger Dinge zu entledigen. Wir können uns wandeln von Getriebenen zu selbstbestimmten Menschen, die sich ihr Leben so gestalten, dass es zu ihnen passt.

5 Tipps für mehr Selbstbestimmung in Deinem Alltag

Je mehr um uns herum los ist und je mehr sich verändert umso mehr müssen wir uns in unserem persönlichen Umfeld vor Überforderung schützen. Die folgenden fünf Tipps können Dir dabei helfen, mehr Ruhe und Struktur in Deinen Alltag zu bringen:

1. Alle müssen mit anpacken

Je mehr sich zu Hause abspielt umso mehr wird unordentlich, schmutzig oder geht kaputt. Umso mehr Arbeit gibt es auch. Statt in der Kantine wird nun zu Hause gespeist. Nicht nur dass dafür öfter gekocht werden muss, auch der Einkauf ist größer und nimmt mehr Zeit in Anspruch. Die benötigte Zeit und der Aufwand zum Putzen, Kochen und Aufräumen steigen also.

Somit müssen auch alle mit anpacken. Wir benötigen also neue Routinen und Strukturen die Hausarbeit zu verteilen. Das kann entweder über einen regelmäßigen Putzplan geschehen, oder man legt einfach Verantwortlichkeiten ein für alle Mal fest.

Jetzt ist die beste Zeit dafür. Alle sind aus ihren Gewohnheiten geworfen worden. Das sind ideale Voraussetzungen Veränderungen umzusetzen. Schleicht sich nämlich erst ein neuer ungesunder Trott ein, ist es wesentlich schwieriger, etwas zu verändern.

2. Altes und Belastendes loslassen

Halten wir uns öfter zu Hause auf, fallen uns unsere dunklen Ecken umso mehr auf die Füße. Der ganze alte Kram, den wir gehortet haben und schon immer mal aussortieren wollten, steht uns jetzt im Weg und behindert uns täglich. Konnten wir das früher nach Feierabend ausblenden und sind am Wochenende sowieso immer unterwegs gewesen, war es egal, ob die Wohnung etwas chaotisch war. Doch jetzt behindert uns das Chaos.

Da hilft nur entrümpeln. Nicht alles auf einmal, aber Schritt für Schritt, Schublade für Schublade. Das macht erst einmal mehr Arbeit, aber langfristig spart es eine Menge Zeit zum Suchen oder Aufräumen.

Auch unser restliches Leben können wir jetzt entrümpeln. Du hattest schon lange keine Lust mehr auf den Mütterstammtisch, der jetzt gerade nicht stattfinden kann, bist aber aus Gewohnheit immer wieder dorthin gegangen? Dann ist jetzt eine gute Gelegenheit, Dich für immer rar zu machen. Die Mitgliedschaft im Sportverein oder im Schachclub wolltest Du schon lange kündigen? Dann mache es jetzt. Überlege Dir, was Du stattdessen machen möchtest und entscheide, bevor der Trott wieder beginnt.

3. Wege sparen

Je mehr unser Leben online staatfindet umso mehr Zeit und Aufwand können wir auch sparen, um physisch bestimmte Dinge zu erledigen. Wir dürfen überlegen, was wir wirklich noch direkt und persönlich erledigen müssen und wo wir auf digitale Kanäle ausweichen können. Was können wir zusammenfassen und bündeln?

Das beginnt zum Beispiel schon beim Einkaufen. Früher ist man eben mal schnell in den Supermarkt gefahren und hat etwas zum Abendessen besorgt. Inzwischen überlegen sich immer mehr Menschen jede Fahrt zum Einkaufen. Essenpläne für die ganze Woche werden gemacht, frisches Brot zwischendurch vielleicht sogar selbst gebacken.

Auch können wir alle Prozesse gerade neu denken. „Muss ich heute wirklich ins Büro, oder kann ich auch alles im Homeoffice erledigen?“, wird auch zukünftig eine reelle Frage bleiben. Viele Dinge können wegrationalisiert oder vereinfacht werden.

Hinzu kommen Fragen wie die, ob man wirklich noch zur Bank muss und die Kontoauszüge abholen oder es nicht einfacher ist dies online zu erledigen? Kann man das Gespräch mit dem Lehrer des Nachwuchses nicht vielleicht online vereinbaren?

Prüfen wir unsere Aufgaben regelmäßig darauf, ob es auch sinnvolle digitale Lösungen gibt oder ob man etwas bündeln kann, sparen wir eine Menge Zeit und Aufwand für Fahrten zu Präsenzterminen. Diese können wir dann für uns nutzen zum Beispiel um Körper und Seelenpflege zu betreiben.

4. Körper- und Seelenpflege

Haben wir ein Haustier, achten wir auf artgerechte Haltung. Wir ermöglichen je nach den Bedürfnissen viel Auslauf, Bewegung, artgerechtes gesundes Essen und lassen das Tier nach seinem Rhythmus leben. Obwohl wir selbst ja auch im Grunde Säugetiere sind und unser Körper genau wie bei den Tieren bestimmte Bedürfnisse und Ansprüche an „artgerechte Haltung“ hat, versagen wir uns dies häufig.

Bevor wir uns ausruhen oder etwas essen können, müssen wir noch schnell dieses oder jenes erledigen. Alles was nicht im wirtschaftlichen Sinne produktiv ist, ist in unserer Gesellschaft irgendwie auch nichts wert.

Dabei ist auch herumsitzen und Löcher in die Luft starren produktiv. Immerhin geben wir unserem Körper damit die Möglichkeit zur Entspannung und Regeneration. Gönnen wir uns Pausen, gesundes Essen und leben nach unserem Rhythmus ist das ebenfalls produktiv, denn wir erhalten damit unsere Gesundheit.

Es wird zukünftig zudem immer wichtiger als bisher, uns um unseren Körper und um unsere geistige Hygiene zu kümmern. Wir merken es: Es prasseln ständig neue Informationen und Nachrichten auf uns ein. Wir müssen sehr gut aufpassen um nichts Wichtiges zu verpassen. Je digitaler unser Leben wird, umso schneller wird es auch. Weder der Körper noch unser Gehirn sind darauf ausgelegt. Stress, Überforderung und psychosomatische Smptome sind die Konsequenz. Wir brauchen Zeit und Ruhe um innerlich Klarheit zu erlangen und Kraft zu tanken.

Beginnen wir also damit, Ruhepausen und gesunde Lebensweise als wertschöpfend (nämlich in Form von Gesundheit und Glück) wahrzunehmen. So gelingt es uns immer besser, dafür in unserem Tagesablauf regelmäßig Raum zu schaffen.

5. Alltagsstruktur neu denken

Verzahnen sich alle Lebensbereich immer mehr und verlagert sich immer mehr in den privaten Bereich, müssen wir die Trennung der Aufgaben auf eine andere Weise erreichen. Es ist auf Dauer nicht gesund, ständig erreichbar zu sein und gedanklich immer wieder zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her zu springen.

Lösen lässt sich das, indem wir unsere Alltagsplanung verändern. Wir sollten uns zeitlich Raum für die verschiedenen Dinge schaffen. Das heißt nun nicht, dass wir dogmatisch an der „nine to five“ Regelung für die Arbeitszeit festhalten müssen. Wir können den Rhythmus festlegen wie er unserem Leben entspricht. Wichtig ist aber, dass wir diesen Rhythmus überhaupt haben und uns nicht von Kunden, Chefs oder Familienmitgliedern hin und her schubsen lassen.

Wenn es sich also stimmig anfühlt, abends noch etwas am Laptop zu arbeiten, dann ist das vollkommen in Ordnung. Dann muss aber in der gewonnenen Zeit tagsüber ein anderer Lebensbereich Platz finden. Solange wir die Balance halten, ist jeder Alltagsentwurf richtig.

Was ist mit Deinem Alltag?

Wie sieht das in Deinem Leben aus? Hälst Du an allem fest, was früher normal war, oder haben sich auch schon bei Dir Veränderungen ergeben? Helfen Partner und Kind jetzt mehr zu Hause mit? Habt Ihr Euer Zuhause schon kräftig entrümpelt und von altem Ballast befreit? Was hat sich an der Arbeit verändert? Kaufst Du anders ein?

Ich möchte Dich einladen, Dein Leben auf den Prüfstand zu stellen. Was entspricht Dir und auf was würdest Du lieber verzichten? Jetzt ist eine einmalige Chance dazu!

Dieses Gedankenspiel machte Katrin von lib-elle

Katrin ist Gründerin von lib-elle und selbst immer im Spagat zwischen Arbeit, Familie und sich selbst. Ihre Blogbeiträge handeln davon, wie es gelingt, jedem Lebensbereich den nötigen Raum zu geben. Aus diesen Erkenntnissen heraus entstehen auch die lib-elle Aufgabenplaner, Werkzeuge und Tools, die hier über den lib-elle Shop erhältlich sind.