Mit Lücken im Kalender innere Leere füllen

Wenn wir uns innerlich leer und ausgebrannt fühlen versuchen wir oft, diese Leere damit zu füllen, dass wir mehr tun und mehr wollen. Wenn es Dir auch schon mal so ergangen ist, dann lies weiter.

Unser Leben ist voll von Möglichkeiten. Wir müssen lediglich danach greifen. Doch wie wissen wir, was richtig ist für unser persönliches Leben und was nicht?

Um das zu entscheiden, hilft es sehr, wenn wir unsere gelernten Verhaltensmuster erkennen und durchschauen. Oft haben sich bestimmte Dinge schon ganz tief in unser Unterbewusstsein eingeprägt. Wir handeln ganz automatisch danach ohne zu hinterfragen.

Kennen wir unsere inneren Muster jedoch, können wir unser Verhalten auch ändern. Hier sind drei Denkfallen, in die wir gerne tappen:

1. Falsche Werbeversprechen gegen innere Leere

Die Werbeindustrie lockt uns täglich mit neuen Heilsversprechen. Sie vermittelt uns, dass wir ohne die ganzen Produkte zu kaufen nicht glücklich sein können. Wir sind ohne Hilfsmittel nicht attraktiv, begehrenswert und haben nichts zu bieten, was Anerkennung verdient.

Das klingt jetzt sehr überspitzt,  ist im Grunde aber genau die Aussage, die die meisten Werbeversprechen machen:

  • Nutze diese Creme und Dein Teint wird strahlender
  • Kauf dieses Auto und Du wirst glücklicher
  • Iss diesen Joghurt und Du fühlst Dich energievoller

Das prägt sich ganz tief in unser Unterbewusstsein ein. Dabei kommt es auch gar nicht darauf an, ob wir die beworbenen Produkt gut finden oder ob uns die Werbung gefällt. Hören wir das oft genug, ist das auf Lebenszeit fest in unserem Gehirn verankert.

Schon von klein auf lernen wir, dass einkaufen glücklich macht und dass wir möglichst mehr besitzen sollten als andere. Wir akzeptieren das als guten Weg, innere Leere zu füllen.

Haben wir uns jedoch erst mal an unseren neuen Besitz gewöhnt, lässt das Glücksgefühl ganz schnelle wieder nach. Wir fühlen uns innerlich genauso leer wie zuvor und streben nach dem nächsten Werbeversprechen.

Doch wie kommen wir aus diesem Gedankenkonstrukt heraus?

2. Falsche Ziele gegen innere Leere

Ähnlich verhält es sich mit Zielen. Schon in der Schule lernen wir, dass wir uns Ziele setzen sollen, um es im Leben zu etwas zu bringen.

Das Problem an Zielen ist jedoch, dass Sie uns nur so lange Orientierung geben, solange wir sie nicht erreichen. Sobald wir ein Ziel erreicht haben, hält die Freude darüber nur eine kurze Zeit an.  Die innere Leere ist bald wieder da.

Somit müssen wir uns wieder ein neues  Ziel suchen, um Orientierung zu finden. Wir laufen also unser ganzes Leben von Ziel zu Ziel ohne jemals irgendwo wirklich anzukommen.

Doch wie finden wir die richtigen Ziele oder besser noch die richtige Aufgabe für unser Leben?

3. Falsche Geschäftigkeit gegen innere Leere

Nichtstun ist in unserer Gesellschaft verpönt. Wir glauben, immer in Bewegung  sein zu müssen. Aktive Erholung wird an jeder Ecke angepriesen.

Das Ergebnis ist, dass wir jede freie Minute mit Freizeitgestaltung füllen. Wir machen Kurztrips in die Berge. Halten uns zweimal wöchentlich mit Fitnesskursen in Form und büffeln zwischendurch Vokabeln für den Chinesisch-Kurs an der Volkshochschule.

Wir nennen unser Tun dann Erholung, haben nur das Problem, dass wir dabei nicht zu Ruhe kommen. Die innere Leere wird damit nicht gefüllt sondern lediglich verdrängt.

Denn man muss ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.
(frei nach Astrid Lindgren)

Doch wie finden wir diese Ruhe? Dürfen wir uns Nichtstun und Müßiggang überhaupt erlauben?


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Mit äußerer Leere gegen innere Leere

Was also tun, wenn Konsum, falsche Ziele setzen oder ständig unterwegs sein nicht den erwünschten Erfolg gegen die innere Leere bringen? – Vielleicht möchtest Du es mal mit äußerer Leere probieren?

Dass klingt vielleicht komisch, aber Leere kann gegen Leere helfen. Doch in diesem Fall, sind es unser Terminkalender und unsere Aufgabenplanung die wir leeren müssen. Wir müssen versuchen uns zumindest zeitweise von Dingen zu befreien, die von außen auf uns einprasseln.

Es gibt kein allgemeingültiges Patenrezept gegen innere Leere. Das ist ganz individuell und jeder benötigt etwas anderes um seine innere Leere zu füllen.

Was wir jedoch alle gleichermaßen dafür benötigen sind Zeit und Ruhe. Wir müssen uns erlauben, auch mal einfach nichts zu tun zu haben.

Das ist nicht unbedingt einfach, wenn wir es gewöhnt sind, jede freie Minute zu verplanen. Daher genügt es, zunächst klein anzufangen. Am Anfang könnten es zwei Stunden pro Woche sein, in denen nichts geplant wird. Keine Verpflichtungen, keine Termine, keine Aufgaben die zu erledigen sind. Am besten schalten wir in dieser Zeit auch unser Handy aus, damit nicht eingehende Nachrichten doch wieder Verpflichtungen erzeugen.

Das heißt nicht, dass man in dieser freien Zeit nichts tun darf, aber was zu tun ist, darf sich aus dem Moment ergeben. Hast Du Lust auf einen Spaziergang? Ein Wannenbad? Legst Du erst einmal Deine Lieblingsmusik auf? Du hast die Wahl. Spüre einfach in Dich hinein, was Dein Körper gerade möchte.

Das mag sich am Anfang noch etwas komisch anfühlen. Bist Du es gewohnt immer alles durchzutakten, kommst Du Dir die ersten paar Mal vielleicht ein bisschen verloren vor. Aber dieses Gefühl lässt mit jedem Mal nach.

Du bekommst mit jedem Mal ein besseres Gefühl für Dich, Deinen Körper und Deine Wünsche. Irgendwann wirst Du dann ganz intuitiv wissen, was das richtige für Dich ist.  Du wirst wissen, was zu tun ist und welche Entscheidungen in Deinem Leben zu treffen sind. So füllt sich die innere Leere Schritt für Schritt ganz automatisch. Du wirst ruhiger, ausgeglichener und zufriedener. Du bist mehr und mehr bei Dir.

Warum probierst Du es nicht einfach mal aus?

Dieses Gedankenspiel machte Katrin

“Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.”