
Kinder zu bestimmten Dingen zu motivieren ist manchmal schwer. Oft wird dann zur Bezahlung gegriffen, um das Kind doch noch irgendwie dazu zu bringen, das Geforderte zu erledigen. Doch erreichen wir damit das gewünschte Ergebnis? Leider wird das Vorhaben nur allzu oft zum Bumerang. Hier erfährst Du warum.
Was wir von Kindern erwarten können
Wir möchten für unsere Kinder das Beste. Also tun wir alles dafür, dass sie gute Noten schreiben, lernen, bestimmte Dinge im Haushalt zu erledigen oder sich selbständig im Leben zurechtzufinden.
Doch nicht immer messen die Sprösslinge diesen Dingen den gleichen Wert bei wie wir. Zur Hausarbeit haben sie nur selten Lust und die Schulnoten genießen neben Spielen und Co oft nur einen geringen Stellenwert. Kinder haben den Weitblick noch nicht, die aktuellen Schulnoten oder sonstige Fertigkeiten auf ihr späteres Leben zu beziehen.
Es ist daher unsere Pflicht als Eltern, Kinder zu den genannten Tätigkeiten zu animieren. Selbstständig für die Schule lernen oder im Haushalt mitzuhelfen ist also nicht nur etwas, das uns als Eltern entlastet, vielmehr ist es essentieller Bestandteil der Erziehung.
Schnell kann man da auf die Idee kommen, das regelmäßige Ausräumen des Geschirrspülers mit einem Euro zu vergüten. Gerne werden auch gute Noten mit Geld belohnt und bei schlechten Noten wieder etwas abgezogen. Diese Strategie kann aber die Motivation ganz schnell ersticken.
Geld tötet Spaß
Kinder sind von Natur aus motiviert Dinge zu lernen. Dabei ist es egal, ob es sich um Schule oder häusliche Arbeiten handelt. Kinder möchten entdecken, erforschen, ausprobieren.
Nehmen wir das Beispiel Abwasch erledigen: Wenn Kinder solch eine Aufgabe zum ersten Mal tun dürfen, haben sie richtig Spaß daran. Sie entdecken, wie sich das warme Wasser unter den Händen anfühlt. Sie probieren das erste Mal eine Spülbürste aus, oder beobachten wie die Seifenbläschen langsam vom Tellerrand tropfen. Alles ist spannend und neu. Es macht Spaß. Sie möchten das mal wieder machen.
Was passiert nun, wenn Du beginnst, für diese doch anscheinend spaßige Tätigkeit einen Euro zu bezahlen? Der Fokus ändert sich: Im Vordergrund steht nun nicht mehr der Spaß am Abwaschen sondern das Geld, das es dafür gibt. Irgendwann ist der Euro nicht mehr genug, Du musst schon zwei Euro pro Abwasch bezahlen. Und so weiter.
Später denkst Du Dir vielleicht: „Eigentlich ist mein Kind nun groß genug um prinzipiell im Haushalt mitzuhelfen. Auch ohne Bezahlung!“ Doch das ist in dem Moment dann schon vorbei. Du hast Deinem Kind beigebracht, nur gegen Bezahlung zu helfen. Pech gehabt!
So ist es richtig!
Darfst Du Dein Kind nun also gar nicht belohnen? Doch! Aber richtig!
Belohnen nur sporadisch
Belohnungen schütten im Gehirn Glückshormone aus. Doch wird regelmäßig und vorhersehbar belohnt, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Die Hormonausschüttung findet nicht mehr statt.
Belohnen solltest Du daher nur ab und an und nur aus der Situation heraus. Beispiel: Dein Kind trödelt bei den Hausaufgaben nur herum und zieht damit das Ganze in die Länge. Die Laune wird immer schlechter. Du könntest nun eine Runde Karten spielen versprechen, wenn es die Hausaufgaben zügig erledigt. Meist reicht die Aussicht auf eine angenehme Tätigkeit um wieder Motivation aufzubringen.
Steht hingegen nach jedem Mal Hausaufgaben eine Süßigkeit als Belohnung, wird das Naschen schon bald als normal empfunden werden und keine Motivation mehr auslösen.
Schau Dir also Dein Kind genau an: Wann hat es vielleicht einen schlechten Tag und benötigt ein wenig Motivation von außen und wann ist das nicht nötig und alles läuft auch von alleine.
Belohnen nur für Dinge, die man beeinflussen kann
Oft wird auch der Fehler gemacht, Dinge zu belohnen, auf die das Kind keinen direkten Einfluss hat. Noten sind dafür ein gutes Beispiel. Kein Kind schreibt mit Absicht schlechte Noten.
Besser geht es, wenn Ihr Euch überlegt, welche Schritte Dein Kind tun muss, um bessere Noten zu bekommen. Beispielsweise könntest Du belohnen, wenn Dein Kind mehrmals hintereinander Vokabeln gelernt hat. Das ist etwas, das Dein Kind direkt selbst beeinflussen kann. Die Note ist nur eine Mischung aus Wissen, Glück und Wohlwollen des Lehrers.
Loben statt meckern
Die größte Belohnung die Kinder überhaupt bekommen können, ist Lob. Jeder Mensch möchte gelobt werden und tut vermehrt Dinge, die mit Lob verbunden sind.
Beobachte also Dein Kind immer wieder. Wenn es etwas Tolles tut, lobe es. Zum Beispiel: „Ich finde es ganz toll, dass Du heute Deine Hausaufgaben ganz alleine gemacht hast!“ Lobe einfach die Dinge, von denen Du Dir wünschst, dass Dein Kind mehr davon tut.
So ändert sich der Schwerpunkt ganz von alleine: Wenn wir meckern und schimpfen bekommen die schlechten Dinge Energie. Wenn wir immer wieder überlegen, was wir loben können, bekommen die guten Dinge mehr Energie. Und was Energie bekommt, das wächst.
lib-elle hilft beim richtigen Motivieren
Wenn Du ein bisschen Unterstützung beim Loben und Belohnen möchtest, könntest Du Dir über unseren Shop die lib-elle Belohnungskärtchen zulegen. Kinder können dort jeweils 8 Sticker mit Lob sammeln um hinterher eine vorher vereinbarte Belohnung zu erhalten.
Achte aber auch hier wieder auf den Gewöhnungseffekt. Überlege Dir genau, wann, wie oft und wofür Du belohnst.

Dieses Gedankenspiel machte Katrin
“Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.”