Wenn wir an Disziplin denken, haben wir in der Regel ein recht anstrengendes Bild im Kopf: Druck, Stress und Freudlosigkeit. Disziplin hat man uns versucht in der Schule beizubringen und das bedeutete normalerweise langweiligen Kram zu büffeln.
Doch was, wenn wir den Spieß umdrehen könnten und Disziplin dafür nutzen, mehr Freude, Freizeit und Entspannung in unser Leben zu bringen? Wie das funktionieren könnte, darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Wenn Disziplin auf Alltag trifft, bedeutet das zum Beispiel
- Prioritäten setzen
- Verzicht statt Zügellosigkeit
- Ordnung halten
- Aufgaben sinnvoll legen
Du meinst, das klingt furchtbar langweilig und anstrengend? Mag sein, aber welcher Lohn winkt dafür? Schauen wir uns das doch mal genauer an:
Disziplin im Terminkalender schafft Freiräume
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seinen Tag zu organisieren. Wir können morgens damit beginnen zu schauen, was so ansteht und eine laaaaange To Do Liste machen. Oder wir strukturieren unseren Tag diszipliniert nach einem klaren Muster.
Eine klare Struktur erfordert zunächst erst mal Zeit und macht Arbeit. Natürlich ist es verlockend einfach mal vorne mit der Arbeit zu beginnen und zu schauen, wie weit man so kommt. Leider ist es jedoch meist so, dass To Do Listen dazu tendieren, immer länger zu werden, egal wie schnell man die einzelnen Punkte abarbeitet. Das Problem dabei: Es bleibt keine Zeit für Ruhe und Entspannung.
Haben wir jedoch für uns eine klare Struktur entwickelt, nach der wie Aufgaben kategorisieren, sind wir in der Lage, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Gehen wir nämlich davon aus, was häufig der Fall ist, dass wir immer mehr zu tun haben als zu schaffen ist, dann müssen wir zwangsläufig Dinge weglassen und priorisieren.
Daher ist Disziplin in Bezug auf die Terminplanung meiner Meinung nach so wichtig. Wir brauchen Zeit für uns und Regenerationsphasen, damit unser Geist und unser Körper gesund bleiben. Diese Zeit müssen wir also unbedingt in unsere Aufgabenplanung einbeziehen. Die restliche Zeit sollten wir dann so effizient wie möglich nutzen. Das gelingt nur mit einer disziplinierten Priorisierung.
Zwischenfazit: Der Lohn für disziplinierte Terminplanung ist also Zeit für Regeneration und Entspannung.
Disziplin kann für entspannte Nachtruhe sorgen
Ist Dir das auch schon passiert? Morgens klingelt der Wecker, Du bist wie gerädert und bereust es, gestern noch eine Folge Deiner Lieblingsserie geschaut oder den spannenden Roman zu Ende gelesen zu haben.
Bitte nicht falsch verstehen: Natürlich muss im Leben Platz sein für einen Serienmarathon und auch um einen spannenden Schmöker am Stück zu verschlingen. Die Frage ist nur, ob das die Ausnahme oder die Regel ist.
Wenn Du also morgens immer übernächtigt bist, weil Du den Abend zuvor zügellos warst, dann könnte Disziplin Dir zu einer entspannten Nachtruhe verhelfen.
Möglich wäre es, eine Zeit festzulegen, zu der man spätestens das Licht ausmacht. Am Anfang könnte hier eine Benachrichtigung über das Handy helfen. Wir sind es gewohnt, Termine pünktlich einzuhalten. Also machen wir doch aus der Nachtruhe einfach einen Termin, der eben zu einem bestimmten Zeitpunkt startet. Also Licht aus und Augen zu. 😉
Zwischenfazit: Wir sind oft übermüdet, weil wir in Bezug auf Ruhezeiten undiszipliniert sind. Wir können hier Abhilfe schaffen, indem wir uns feste Zeiten setzen.
Disziplin sorgt für Ordnung
Wie oft benutzen wir Dinge und lassen sie einfach liegen? In diesem Moment ist das das Einfachste. Problematisch wird es nur, wenn wir das liegen gelassene Teil wieder brauchen und dann vergessen haben, wo wir es zuletzt benutzt haben. Wir nennen diesen Vorgang recht treffend „etwas verlegen“.
Dinge zu verlegen hat zwei Nachteile:
- Wir brauchen viel Zeit um etwas wiederzufinden und
- Dinge verlegen sorgt für Unordnung.
Warum räumen wir Dinge aber eigentlich nicht wieder auf? Natürlich ist es einerseits Bequemlichkeit, oft kommt aber noch ein anderer Faktor hinzu: Die Dinge haben keinen Platz.
Müssen wir erst umständlich das halbe Regal ausräumen um etwas wieder zu verstauen, dann fällt es uns natürlich sehr schwer, etwas wieder an seinen Platz zurückzulegen. Ist es jedoch nur ein kleiner Handgriff sind Dinge sehr schnell wieder verstaut.
Die nächste Frage, die wir uns stellen müssen ist, haben die Dinge den richtigen Platz? Wenn der Lippenstift immer im Badezimmer benutzt wird, macht es keinen Sinn, ihm in der Küchenschublade einen Platz zu geben.
Wenn Dinge bei Dir also einen Platz haben, sie aber dennoch immer herumliegen, beobachte Dich mal. Sind die Dinge intuitiv verstaut oder musst Du überlegen oder weite Strecken zurücklegen um sie aufzuräumen?
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, Dinge doppelt zu besitzen, wenn sie an mehr als einem Ort öfter benötigt werden. Dann fällt das Herumtragen weg.
Zwischenfazit: Mit Disziplin sorgen wir für Ordnung, indem wir benutzte Dinge immer wieder an ihren Platz zurücklegen. Das sorgt für eine Wohlfühlumgebung und lädt zum Entspannen ein. Fällt es uns übermäßig schwer Dinge aufzuräumen, können wir mit einem optimierten Ordnungssystem Erleichterung schaffen.
Disziplin als Produktivitätsbooster
Am produktivsten sind wir, wenn wir Tätigkeiten entsprechend unseres Biorhythmus erledigen. Anstrengende Aufgaben, die viel Konzentration benötigen sollten wir dann erledigen, wenn wir besonders leistungsfähig sind.
Routineaufgaben, bei denen man wenig nachdenken muss, sind gut für die leistungsschwachen Zeiten zum Beispiel nach dem Mittag.
Wann man persönlich wie leistungsfähig ist und welche Aufgaben wann sinnvoll erledigt werden können, muss man natürlich über eine Zeit beobachten und dann eigene Schlüsse ziehen. Typischerweise sind die meisten Menschen aber am Vormittag und am frühen Nachmittag am produktivsten. Über Mittag und zum Abend hin lässt die Leistungsfähigkeit oft nach.
Wenn wir diese Zeiten aber für uns herausgefunden haben, dann hilft uns Disziplin diese Erkenntnis einzusetzen um produktiver zu werden. Wir müssen unseren Tag einfach so strukturieren, dass die leistungsfähigsten Zeiten mit anspruchsvollen Aufgaben belegt werden. In den Tiefzeiten können einfachere Aufgaben gut erledigt werden.
Zwischenfazit: Kennen wir unseren persönlichen Biorhythmus kann uns Disziplin bei der Aufgabenplanung helfen, Arbeiten so zu legen, dass wir unsere Leistungshochs effizient nutzen und so unsere Produktivität steigern.
Grenzen der Disziplin
Alles im Leben hat zwei Seiten. Nachdem ich nun gezeigt habe, wie Disziplin unseren Alltag bereichern kann, möchte ich daher zum Schluss für ein gesundes Maß an Laissez-Faire plädieren:
Disziplin sollte uns das Leben leichter machen. Wird Disziplin jedoch zum Selbstzweck, machen wir uns Druck und Stress ohne Not.
Das Leben ist zum Leben da. Das bedeutet auch, mal alle Fünfe gerade sein zu lassen und über die Stränge zu schlagen. Disziplin soll uns helfen, insgesamt entspannter und gelassener zu werden.
Entspannung und Gelassenheit heißt aber auch, das Leben auszukosten. Es ist also wie mit vielen Dingen im Leben wichtig Balance zu finden. Disziplin also dort, wo es uns nützt und ansonsten können wir uns auch immer wieder mal einfach durchs Leben treiben lassen.

Dieses Gedankenspiel machte Katrin
„Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.“