
Unser Leben ist heutzutage sehr verkopft: Auf keinen Fall vergessen, die Kinder heute um 16:00 Uhr vom Turnen abzuholen! Wie war das mit dem Meeting morgen noch mal, wurde das nicht vorverlegt? Hmm, schaffe ich es dann noch rechtzeitig Juniors Projektarbeit zur Schule zu fahren? Das müssen wir unbedingt heute Abend noch mal besprechen…
Ständig müssen wir an irgendetwas denken. Es vergeht kaum ein Tag, an dem es nicht unerledigte Dinge gibt, die wir im Hinterkopf behalten wollen und müssen. Das Hamsterrad dreht sich unaufhörlich weiter. Tag für Tag, Stunde um Stunde.
Nebenbei türmt sich die Hausarbeit und wird zur nächsten unerledigten Sache. Aber Zeit für Entspannung, um zu uns zu kommen, ist essentiell. Doch wie sollst Du Dich entspannt beim Yoga oder beim Sport zurücksinken lassen, wenn die offenen Punkte Deiner To Do Liste immer mehr werden?
Wie wäre es, die eine oder andere Alltagsaufgabe als Ersatz für körperliche und geistige Entspannung zu nutzen? Hausarbeit ist dafür ideal.
Der Blickwinkel
Hausarbeiten sind für viele Menschen ein rotes Tuch. Das sind Dinge, die sie einfach nicht gerne tun. Zumindest haben sie das irgendwann einmal so beschlossen. Vielleicht rührt das ja häufig auch noch aus der Kindheit, wo wir vielleicht öfter von unseren Eltern sehr unsanft dazu animiert wurden, unseren Teil im Haushalt zu erledigen.
Hinzu kommt, dass Putzen in der Regel noch zusätzlich zum Alltag und zum Beruf zu erledigen ist. Viel Lob bekommt man dafür auch nicht, gemeckert wird immer nur, wenn es nicht erledigt ist. Warum sollten wir also Putzen toll finden?
Ganz einfach, weil wir es für uns tun. Klar, immer hinter dem Rest der Familie herzuputzen ist natürlich nicht schön, die müssen auf jeden Fall mit ran. Aber versetze Dich doch mal in die Situation, wenn der Hausputz komplett erledigt ist. Oder die Bügelwäsche endlich ordentlich gefaltet im Schrank liegt. Der Keller mal wieder entrümpelt ist.
Wie fühlt sich das an? Taucht bei dem Gedanken daran, nicht eine tiefe innere Zufriedenheit auf? Endlich geschafft, endlich erledigt. Das habe ich toll hinbekommen!
Mit diesem Gefühl im Bauch, fällt es doch gleich viel leichter, die ungeliebten Arbeiten anzupacken.
Das Körperliche
Auch beim Putzen, Bügeln, Kochen, Waschen verbrauchen wir Energie. Wie bewegen uns zwangsläufig und beanspruchen unter Umständen auch Muskelgruppen, deren Existenz wir manchmal schon vergessen hatten. Je nach Putzintensität kann so eine Reinigungsaktion schon eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit sein.
Insofern kann man Hausarbeit also durchaus als körperlichen Ausgleich zu einem einseitig belasteten Arbeitstag sehen.
Geistig abschalten kann man definitiv auch: Hast Du schon mal probiert, beim Putzen über ein ungelöstes Problem zu grübeln? Ist es Dir gelungen?
Es ist kaum möglich, größere Probleme zu wälzen, wenn wir körperlich arbeiten. Du musst Dich voll und ganz auf die Tätigkeit konzentrieren. Du bist im Hier und Jetzt. Alles andere tritt in den Hintergrund.
Vielleicht hast Du Dich ja auch schon mal gewundert, wenn Dir nach körperlicher Anstrengung plötzlich ungelöste Probleme wieder in den Sinn gekommen sind, wie Du diese für so lange Zeit vergessen konntest. Dein Geist ist während des Putzens also frei und unbelastet, er kann zur Ruhe kommen.
Das Ergebnis
Bei vielen Tätigkeiten heutzutage, kann man kein direktes Ergebnis mehr sehen. Es werden Konzepte geschrieben, die am Ende des Tages nur noch als Bits und Bytes auf der Festplatte existieren. Dienstleistungen wie zum Beispiel Haare schneiden, nimmt der Kunde direkt mit. Du siehst am Abend nur noch Deinen abgearbeiteten Terminkalender.
Wenn Du für Dich selbst putzt, bügelst oder wäschst, ist das etwas anderes. Du tust es für Dich und kannst Dich hinterher daran freuen. Du bist sozusagen Dein eigener Dienstleister. Klingt das nicht toll? Du hast einen eigenen Dienstleister zum Putzen! 😉
Spaß beiseite. Wichtig daran ist, dass wir das Ergebnis unserer Arbeit hinterher sehen, riechen und spüren können. Am Ende ist nicht nur unser zuhause sauberer und ordentlicher. Es ist auch gereinigt, geklärt und hat wieder Energie. In so einer Atmosphäre gibt es wieder Raum. Raum für uns, Raum für Neues, Raum zum Entfalten.
Die Hausarbeit teilen
Trotz aller positiven Aspekte des Putzens, heißt das nicht, dass wir die ganze Arbeit alleine machen müssen. Wenn Du Hilfe beim Verteilen der Aufgaben brauchst, findest Du hier den lib-elle Putzplan. Damit vereinbaren Familienmitglieder gemeinsam, wer wann welche Aufgaben übernimmt.

Dieses Gedankenspiel machte Katrin
„Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.“