
Wenn es ans Lernen für die Schule geht, stehen sich Eltern und Kinder nicht selten in einem endlosen Kampf gegenüber. Dieser kostet beide Seiten Kraft und Nerven. Doch geht es auch anders? Kann man mit Kindern so lernen, dass sie es freiwillig tun? Hier sind ein paar Ideen.
Stell Dir mal eine typische Lernsituation zuhause mit Kindern vor. Die Kinder sitzen am Tisch, vor sich ihre Hefte und Bücher. Nun sollen stur die Worte vom Papier in ihre Köpfe wandern. Stichpunkt für Stichpunkt. Schaubild für Schaubild. Wer hat dazu schon Lust?
Fakt ist, am Ende sollte das Wissen in den Köpfen der Kinder sein. Doch muss die Wissensaufnahme auf eine Lernzeit begrenzt sein? Wer sagt, dass das Wissen ausschließlich den Büchern und Mitschriften aus dem Unterricht zu entnehmen ist?
Kinder lernen doch sowieso den ganzen Tag, ohne dass sie es merken. Wenn Ihr gemeinsam einen Kuchen backt, lernen Kinder mit Mengen umzugehen. Sie lernen wie man Arbeitsanweisungen umsetzt oder gemeinsam mit anderen an einem Projekt, in diesem Fall dem Kuchen, arbeitet. Also lasst uns doch kreativ bei der Wahl der Lernform sein.
Wenn die Kinder schon in der Schule oft mit Druck gelenkt werden, dann lasst uns doch wenigstens beim Büffeln andere Wege gehen! Wir haben es in der Hand.
Lernidee 1: Lernort variieren
Wo lernt Dein Kind normalerweise? Sitzt es am Schreibtisch und steckt den Kopf in die Bücher? Dann probiert doch mal etwas Neues aus.
Geht zum Beispiel spazieren. Vokabeln lassen sich ganz hervorragend beim Laufen lernen. Das Gehirn bekommt Sauerstoff und die Bewegung tut zusätzlich gut.
Vielleicht könnt Ihr ja draußen auch Beispiele für die Vokabeln finden. Am besten lernt das Gehirn sowieso Vokabeln direkt vom Bild. Dann spart man sich den Umweg über die Übersetzung des deutschen Wortes.
Geht es vielleicht in der aktuellen Lektion um Theater, dann lauft zum Theater und schaut Euch die ganzen Dinge an, die es zu lernen gibt. Ganz nebenbei verbringt Ihr eine schöne Zeit miteinander.
Lernidee 2: Spielen statt lernen
Kinder spielen gerne. Für die Schule lernen steht eher nicht so weit oben auf der Beliebtheitsskala. Dann werde doch einfach kreativ und überlege Dir, ob es Möglichkeiten gibt, lernen und spielen miteinander zu verbinden.
Vielleicht kaufst Du zum Rechnen ein paar Holzzahlen. Dann könnt Ihr immer wieder neue Aufgaben legen und rechnen. Besonders Kinder, die nicht so gerne schreiben, mögen dies.
Oder Ihr besorgt ein Puzzle, wenn es darum geht, die Länder der Welt kennenzulernen. Es gibt eine Reihe von Puzzeln mit Motiven, die für die Schule geeignet sind. Dann lernt Dein Kind ganz nebenbei, denn das Puzzeln steht im Vordergrund.
Auch draußen kann man spielend lernen. Sucht Euch einen Spielplatz mit Sandkasten und schreibt Vokabeln, Rechenaufgaben oder Merksätze in riesigen Buchstaben in den Sand. Dein Kind bewegt sich dabei und hat gleichzeitig ein haptisches Erlebnis.
Spielt Ball zum Buchstabieren: Perfekt zum Rechtschreibung lernen ist ein Ballspiel. Dabei stellt Ihr Euch gegenüber und werft einen Ball hin und her. Bei jedem Wurf, wird der nächste Buchstabe des zu lernenden Wortes genannt. Also immer abwechselnd. Besonders für Kinder, die viel Bewegung brauchen ist diese Art den Buchstabierenlernens ideal.

Lernidee 3: Überall lernen
Lerninhalte prägen sich am besten ein, wenn man sich immer wieder in kleinen Zeiteinheiten mit Ihnen auseinandersetzt. Doch immer wieder das Schulheft hervorholen und ein paar Minuten lernen, mag kein Kind gerne.
Spaß hingegen macht es, wenn man die Lerninhalte im Haus verteilt. Möglichst an Orten, wo die Familie sich häufig aufhält. Vielleicht könnt Ihr eine Tafel in der Küche installieren. Dort kann man perfekt Schaubilder oder Merksätze notieren. Du kannst immer wieder kurz und ganz nebenbei abfragen. Jedes Mal wenn Dein Kind in die Küche läuft, ist es mit dem Wissen konfrontiert.
Oder Ihr hängt ein Lernplakat neben die Toilette. Dort hat man meist Zeit. Außerdem besucht Dein Kind die Toilette mehrmals täglich. Perfekt also um immer wieder das Lernplakat zu studieren.
Zum Vokabeln lernen, bietet es sich beispielsweise auch an, kleine Haftnotizen mit den Vokabeln im Haus zu verteilen. Benennt dort einfach die jeweiligen Gegenstände mit dem fremdsprachigen Wort. Wenn sich Dein Kind 10 Mal auf einen „chair“ gesetzt hat, weiß es spätestens dann, wie dieses Möbelstück im Englischen genannt wird.
Lernidee 4: Medien nutzen
Es gibt inzwischen so viele Lerninhalte online als Videos, Audios oder Lernspiele. Kinder lieben das Internet. Also warum sollten wir es uns nicht zum Lernen zunutze machen?
Schau gezielt, ob Du zum aktuellen Thema Videos findest, ob es Seiten mit Lernspielen gibt, oder Du suchst gezielt nach Lernapps für’s Smartphone. Dein Kind wird sicher Freude damit haben.
Lernidee 5: Freie Tage vereinbaren
Jetzt fragst Du Dich vielleicht, warum nicht lernen gut zum Lernen ist. Ganz einfach, weil jeder Mal Pausen braucht. Wenn Ihr von vorne herein auch lernfreie Tage vereinbart, kann sich Dein Kind darauf freuen, an diesen Tagen wirklich ganz selbstbestimmt und frei entscheiden zu können, was es macht.
Wir Erwachsene freuen uns auch aufs Wochenende, weil wir da einfach mal Dinge tun können, zu denen wir Wochentags keine Zeit haben. Selbst wenn wir unsere Arbeit mögen und sehr motiviert dabei sind, brauchen wir einen Ausgleich. Also sollten wir dies unseren Kindern auch zugestehen. Idealerweise legt ihr diese Tage im Voraus fest. So könnt Ihr das auf Tests in der Schule abstimmen und Dein Kind kann sich darauf verlassen.
Lernfreie Tage lassen sich gut mit einem Lernplan organisieren. Ihr tragt einfach am Anfang jeder Woche gemeinsam ein, was Dein Kind wann lernen muss. So weiß es, was wann zu tun ist, und kann sich darauf einstellen. So ist Dein Kind viel selbstbestimmter und Ihr vermeidet Streit, weil Du nicht immer wieder erinnern musst.
Wenn Ihr das mit dem Lernplan mal ausprobieren möchtet, schaut Euch doch mal unseren lib-elle Lernplan an. Dort ist alles schon vorgefertigt und Ihr bekommt eine Lernkarte mit motivierenden Lerntechniken dazu.
Also dann viel Spaß beim Ausprobieren alternativer Lernmethoden! 🙂
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Dieses Gedankenspiel machte Katrin von lib-elle
Katrin ist Gründerin von lib-elle und selbst immer im Spagat zwischen Arbeit, Familie und sich selbst. Ihre Blogbeiträge handeln davon, wie es gelingt, jedem Lebensbereich den nötigen Raum zu geben. Aus diesen Erkenntnissen heraus entstehen auch die lib-elle Aufgabenplaner, Werkzeuge und Tools, die hier über den lib-elle Shop erhältlich sind.