
Es ist ein alljährlich wiederkehrendes Ritual: Wir machen uns zu Silvester gute Vorsätze, was wir im neuen Jahr alles ändern wollen. Die ersten drei Januarwochen sind wir noch voll Elan dabei, doch schon bald vermischt der gute Wille sich mit den Pflichten des Alltags und die Motivation ist schnell abgeklungen.
Im schlimmsten Fall machst Du Dich selbst dann noch schlecht:
Du hast es ja gleich gewusst.
Das mit den guten Vorsätzen hat bei Dir noch nie funktioniert.
Ach egal, Du bist eben einfach willensschwach.
Tu das auf keinen Fall! Wenn Du schlecht über Dich selbst denkst, schadest Du Dir nur. Prüfe lieber, ob nicht vielleicht einer der folgenden Gründe die Ursache sein könnte:
1. Ist es wirklich Dein Wunsch oder der eines anderen?
Wenn wir wirklich Veränderung in unser Leben bringen wollen, dann muss der Wunsch danach wirklich und wahrhaftig aus uns selbst kommen. Du solltest also als allererstes prüfen, ob die gewünschte Veränderung bzw. das erstrebte Ziel wirklich Deines ist, oder ob Du damit jemand anderen glücklich machen möchtest.
Ist es beispielsweise Dein Ziel, ein paar Kilo abzunehmen, solltest Du Dir mal ganz unvoreingenommen Deinen Körper betrachten. Wie siehst Du ihn? Gefällst Du Dir eigentlich ganz gut so, wie Du bist? Ist abnehmen wirklich Dein Wunsch, oder ist Dir Genuss eigentlich viel wichtiger. Wie fühlst Du Dich am wohlsten.
Wenn Dein Urteil ist, dass Du eigentlich ganz zufrieden mit dem Status quo bist, dann überlege, wo der Wunsch abzunehmen herkommt. Hat vielleicht Dein Partner oder eine andere nahestehende Person mal eine Bemerkung über Deinen Körper gemacht? Vergleichst Du Dich mit Frauen aus Medien und Fernsehsendungen, die schlanker sind? Glaubst Du Dein Wunsch nach einem liebevollen Partner wird nur mit Traum-Körpermaßen Wirklichkeit?
Wenn Du also immer wieder mit guten Vorsätzen scheiterst, sei es mehr Sport, eine schlankere Figur, mehr Ordnung, oder was auch immer Dein Thema ist, dann prüfe immer den Wunsch hinter dem Wunsch. Wonach sehnst Du Dich eigentlich und ist Dein guter Vorsatz wirklich der passende Weg dorthin?
2. Behandelst Du Dich selbst liebevoll oder mit Druck und Härte?
Druck erzeugt Gegendruck. Wenn Du also Veränderung in Dein Leben bringen möchtest, dann solltest Du das auf die liebevollste und sanfteste Weise tun. Oft glauben wir, dass wir nur mit Härte und Druck etwas erreichen. Die Gesellschaft lebt uns das vor. Härte und Zwang begegnen uns an jeder Ecke. Sei es im Berufsleben, in der Freizeit oder und vor allem auch uns selbst Gegenüber.
Sprüche wie „Wer schön sein will muss leiden“ oder „Was uns nicht umbringt macht uns stark“ bringen diese Härte zum Ausdruck.
Bevor Du einen Weg wählst, um Dein Ziel zu erreichen, prüfe vorher, ob es auch ein liebevoller Weg ist. Du könntest Dir beispielsweise die Frage stellen, ob Du einen sehr nahestehenden Menschen, den Du liebst, auch zu diesem Weg zwingen würdest.
Bleiben wir beim Thema abnehmen: Würdest Du Dein Kind dazu zwingen, 14 Tage lang nur Brühe und Eiweißshakes zu sich zu nehmen? Würdest Du es zu Höchstleistungen im Fitnessstudio zwingen, wenn Du wüsstest ihm tun alle Knochen noch vom Vortag weh? Ist die Antwort „Nein“? Dann solltest Du die Liebe, die Du einem anderen Menschen entgegen bringst, auch Dir selbst zu Teil werden lassen.
Geh die Sache langsam an. Überlege, was Du Dir zumuten kannst und was nicht. Denn wenn die Umsetzung eines guten Vorsatzes zu Qual wird, dann ist der Erfolg von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Denn Qualen erträgt niemand über einen längeren Zeitraum.
3. Sind Deine Schritte klein genug?
Wie oben beschrieben, sollten wir einen liebevollen Weg uns selbst gegenüber wählen, um Veränderung in unserem Leben zu erreichen. Oft sind unsere Teilschritte zu groß und arten dadurch in Härte und Qual aus. Wenn wir es jedoch schaffen, unsere Schritte so klein zu wählen, dass sie uns einfach zu bewältigen scheinen, können wir uns Schritt für Schritt langsam steigern und so die Veränderung schleichend in unser Leben bringen.
Wenn Du Dir also zum Beispiel für das nächste Jahr vorgenommen hast, mit der Steuererklärung endlich mal rechtzeitig anzufangen und sie pünktlich abzugeben, dann mache Dir eine Liste mit den Schritten die dorthin führen, die Du auf jeden Fall bewältigen kannst. Das könnte wie folgt aussehen:
- Ich kaufe einen Aktenordner.
- Ich beschrifte den Aktenordner.
- Ich sortiere 10 Minuten Belege, Quittungen etc. (Wenn Du dann noch nicht fertig bist, nimm Dir im nächsten Schritt wieder 10 Minuten vor.)
- Ich loche meine Belege und hefte sie ein.
- Ich trage meinen Namen, Adresse und Steuernummer in das Formular für die Steuererklärung ein.
- Und so weiter und so fort.
So überforderst Du Dich nicht und merkst, wie der riesige Berg „Steuererklärung“ Schritt für Schritt schmilzt. Du hast mit jedem Punkt den Du abhakst, ein kleines Erfolgserlebnis.
Erfolgserlebnisse sammeln mit der lib-elle Aufgabensammlung
Wenn Du ein wenig Unterstützung brauchst, um Deine guten Vorsätze in Teilschritte zu zerlegen, dann hilft Dir vielleicht die lib-elle Aufgabensammlung. Dort kannst Du für jeden Vorsatz oder für jedes Ziel ein eigenes Blatt anlegen. Du kategorisierst Deine Teilschritte in wichtig, sinnvoll oder unwichtig und schützt Dich so vor unnötiger Arbeit.
Für Deine Erfolgserlebnisse gibt es Kästchen zum Abhaken erledigter Dinge. Also dann viel Erfolg dabei, Veränderung in Dein Leben zu bringen!
Zugang zur lib-elle Aufgabensammlung erhälst Du über unseren Shop.

Dieses Gedankenspiel machte Katrin
„Meist laufen wir in unserem Leben auf ausgetretenen Pfaden. Wir haben das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume verloren. Ich möchte Menschen inspirieren, ihren Alltag so zu gestalten, dass Raum bleibt, sich selbst zu spüren. So zeigt sich Schritt für Schritt der eigene Weg und es wächst der Mut diesen zu beschreiten.“